FREIE WÄHLER Herzogtum Lauenburg sind irritiert über Notarzt-Vergabe Standort Geesthacht an ASKLEPIOS
Eine bedauernswerte und fragwürdige Entwicklung hat ihr Ende gefunden. Es begann vor drei Jahren mit der Rekommunalisierung des Rettungsdienstes im Kreis in einer Hau-Ruck-Aktion inkl. Gründung einer eigenen Gesellschaft (HLR) (wobei derartige Pläne zuvor von den verantwortlichen Kollegen insbesondere der CDU immer vehement abgestritten worden waren). Dann entzog der Kreis mit aus unserer Sicht weiterhin nicht endgültig überzeugenden Gründen dem DRK-Krankenhaus Ratzeburg die Verantwortung für die ärztliche Besetzung der Notarztwachen Ratzeburg und Mölln, gefolgt von einer Ausschreibung dieser Aufgabe aus mit Art und Inhalt, dass einzig und alleine das UKSH Lübeck die Notärztinnen und Notärzte stellen konnte. Und nun wurde die notärztliche Besetzung der Wache Geesthacht, zuvor sei drei Jahren in einer Kooperation aus Johanniter Krankenhaus Geesthacht und Wilhelmstift Reinbek durchgeführt, ausgerechnet an den größten Hamburger Klinikkonzern, namentlich ASKLEPIOS, vergeben.
Wir als FREIE WÄHLER sind irritiert und auch entsetzt, wie die gesamte notärztliche Versorgung des Kreises an Großkliniken außerhalb des Kreisgebietes abgetreten wurde – nachdem schon die ärztliche Besetzung der Leitenden Notarztgruppe für den Großschadensfall, früher gemeinsam von Ärzten und Ärztinnen aus Stormarn und Herzogtum Lauenburg geleistet, in den letzten Jahren nahezu komplett an Stormarn abgegeben wurde. Wir stellen uns die Frage, ob der Kreisverwaltung bewusst ist, dass solche Entscheidungen die beiden Grund- und Regelkliniken des Kreises durchaus schwächen?
Denn, und das war schon eine unserer Argumentationslinien vor drei Jahren, es besteht natürlich eine große Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein klinikfremder Notarzt einen Patienten vorzugsweise in SEIN eigenes Haus fährt – anstelle in das kleinere vor Ort (immer vorausgesetzt, das kleinere Krankenhaus könnte den Patienten medizinisch genauso gut versorgen). Zudem sinkt ohne Notarztstandort die Attraktivität einer Klinik für junge Ärztinnen und Ärzte, die dann womöglich ihre Tätigkeit woanders aufnehmen werden. Sinkende Patientenzahlen und fehlendes Personal können sehr gut ein Krankenhaus in den Ruin treiben.
Wir FREIE WÄHLER Herzogtum Lauenburg stehen zu unseren beiden Krankenhäusern im Kreis. Wir erwarten, dass Kreispolitik und Kreisverwaltung alles tun, um diese Häuser zu stärken und ihr Bestehen zu sichern – und nicht gegen unsere verbliebenen beiden Krankenhäuser arbeiten!