Tierschutz geht uns alle an – FREIE WÄHLER zu Besuch im Tierheim Mölln

Wer ins Grundgesetz schaut, findet mittlerweile auch den Tierschutz dort verankert. Leider geht es vielen Tierschutzvereinen und Tierheimen in Deutschland nicht gut. Gerade die Corona-Pandemie mit Ausfall von finanziellen Zuwendungen und im Nachgang erheblichem Anfall von abgegebenen, während der Pandemie angeschafften, Tieren machte den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern schwer zu schaffen. Um sich aus erster Hand über die Sorgen und Nöte der Tierschutzvereine zu informieren, traf sich die Kreistagsfraktion der FREIEN WÄHLER Herzogtum Lauenburg mit dem Ersten Vorsitzenden des Tierschutzvereins Mölln und Umgebung e.V, Herr Gaston Prüßmann, und seiner Stellvertreterin Frau Gabriele Kalinin zu einem Ortstermin im Tierheim Mölln.
Prüßmann berichtete aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz als langjähriger Vorsitzender des Möllner Tierschutzes. Nach Wechsel der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen zum Tierheim Roggendorf kooperiert der Tierschutzverein Mölln aktuell noch mit der Stadt Mölln und dem Amt Breitenfelde bzgl. der Fundtierversorgung. „Die Fundtierversorgung ist eigentlich eine kommunale Aufgabe,“, sagt Prüßmann. „Die Tierheime entlasten mit ihrem Dasein die Kommunen in ganz Deutschland pro Jahr um 500 Millionen Euro!“ Auch für den Tierschutz Mölln seien die Finanzen natürlich ein großes Thema – die Zuwendungen der Kommunen würden nur die Hälfte des Finanzbedarfes decken, der Rest der sechsstelligen Summe komme über Spenden, Erbschaften und Mitgliedsbeiträge rein. 2022 habe der Verein sogar kurz vor der Insolvenz gestanden, habe aber dank großen Willens und Engagements aller Beteiligten gerettet werden können. Wie bei allen Tierheimen fehle es in Mölln aber eigentlich immer an „Geld und Platz.“ Aktuell seien 12 Hunde und ca. 80 Katzen im Tierheim untergebracht.
Die komplett erschienene Kreistagsfraktion der FREIEN WÄHLER zeigte sich beeindruckt von der Arbeit, die von den Tierschutzvereinen geleistet wird, und der unglaublich hohen Motivation der vielen ehrenamtlichen Kräfte. Zu denken gab den Kreistagsabgeordneten der FREIEN WÄHLER, dass, obwohl der Tierschutz im Grundgesetz verankert ist und es auch ein Tierschutzgesetz gibt, die finanzielle Unterstützung von Bund und Land sehr überschaubar ist. Und eventuell vorhandene Förderungen – wie eigentlich überall – eine immense bürokratische Vorarbeit von Seiten der Tierheime erforderten, die von Ehrenamtlern kaum zu stemmen ist. Auch die Rolle des Kreises wurde kritisch diskutiert – ein geplanter Vertrag zwischen Kreis und Tierschutzverein Mölln bzgl. Nutzung der Hunde-Quarantänestation sei noch immer nicht abgeschlossen worden. Auch die Aufnahme und Versorgung von gefundenen Wildtieren sei nicht abschließend geregelt.
Nach anderthalb Stunden intensiven Austausches endete ein sehr produktives Treffen. Wir FREIE WÄHLER werden nun prüfen, inwieweit von Kreisseite eine Unterstützung der Tierschutzvereine möglich wäre und wie diese aussehen könnte. Denn: Tierschutz geht uns alle an!
