+++Mehr Querungen Bahnstrecke Hamburg-Berlin? FREIE WÄHLER sagen “Ja, aber realistisch!”+++
Mit ihrer Forderung, die Deutsche Bahn möge in Büchen mehr Tunnel für Radfahrer und Fußgänger bauen bzw. eine vorhandene Unterführung vergrößern, scheint unsere Schwesterwählergemeinschaft Aktive Bürger Büchen (ABB) einen Nerv getroffen zu haben. Nach einem Bericht in der Lauenburgischen Landeszeitung vom 06.03.23 hat die ABB eine Unterschriftensammlung zur Unterstützung ihrer Forderung gestartet. Drei weitere Unterführungen sollten demnach in Büchen die beiden vorhandenen weit auseinanderliegenden ergänzen.
In der Tat ist die Zahl der möglichen Querungen der Bahnstrecke Hamburg-Berlin seit dem Ausbau zur Schnellfahrstrecke Anfang der 2000er erheblich geschrumpft, als alle höhengleichen Bahnübergänge aus Sicherheitsgründen aufgegeben werden mussten. Besonders Schwarzenbek hat damals “geblutet”: Von einstmals fünf Bahnübergängen sind nur noch Brücke/Tunnel B207/Compestraße und der Tunnel Grabauer Straße übriggeblieben. Auf Büchener bzw. Müssener Gebiet wurden drei Bahnübergänge durch die Unterführung Steinkrug ersetzt. Wie ein anderer Bericht in der Zeitung über eine wilde Fußgängerquerung im Bereich des aufgelassenen Bahnübergangs Radekamp zeigt, suchen sich die Menschen aber – hier illegal und mordsgefährlich – ihren Weg. Auch auf dem ISEK-Workshop der Stadt Schwarzenbek wurde von den Bürgerinnen und Bürgern (und dem teilnehmenden Planungsbüro!) die fehlende Querungsmöglichkeit in der Feldstraße bemängelt und Abhilfe gewünscht.
Wir FREIE WÄHLER Herzogtum Lauenburg sehen hier einen großen Bedarf und wünschen uns einen konstruktiven Dialog mit allen Beteiligten (Bahn, Städte und Kommunen, Kreis, Land, Bund) über den Bau weiterer Querungen, in den meisten Fällen wohl Unterführungen. Sowohl in Büchen, wie die ABB vorschlägt, als auch in Schwarzenbek besteht Handlungsbedarf – mindestens für Radfahrer und Fußgänger, um das Radfahren und Wandern attraktiver zu gestalten. Auf die Anlage eines Radwegs parallel zum letzten Bauabschnitt der Ortsumgehung Schwarzenbek (Grabauer Straße – B209) ist unbedingt zu achten.
Allerdings ist die große Frage zu klären: Wer bezahlt den Spaß? Forderungen wie “Die Bahn muss bauen” sind purer Wahlkampf und kein Ausdruck einer realistischen Politik. Die Bahn ist ihren Verpflichtungen Anfang der 2000er nachgekommen und hat sicher nichts zu verschenken. Nach Eisenbahnkreuzungsgesetz müssten die betroffenen Gemeinden den Großteil oder alle Kosten der Baumaßnahmen selbst tragen, wenn nicht Vereinbarungen mit anderen Akteuren getroffen oder Fördertöpfe angezapft werden können. Wir FREIE WÄHLER Herzogtum Lauenburg stehen bereit, nach der Kommunalwahl auf Kreisebene entsprechende Schritte in die Wege zu leiten.