Insolvenz des Johanniter-Krankenhaus Geesthacht – FREIE WÄHLER fordern Erhalt der Klinik
Die Meldung war ein Paukenschlag, der den Südkreis erschütterte: Das Johanniter-Krankenhaus in Geesthacht zusammen mit der Klinik für Geriatrie und Seniorenwohnsitz GmbH und dem Johanniter-MVZ hat Insolvenz angemeldet. Nach in der Presse nachlesbaren Angaben des zuständigen Geschäftsführers seien in den letzten Jahren nun nicht mehr kompensierbare Defizite in Millionenhöhe aufgelaufen, die diesen Schritt erforderlich gemacht hätten.
Wir FREIE WÄHLER sind zuallerst tief betroffen, dass eines der beiden Akutkrankenhäuser des Kreises Herzogtum Lauenburg in so schwere wirtschaftliche Not geraten ist. Unsere Gedanken sind bei den vielen Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aktuell in größter Sorge um ihren Arbeitsplatz und ihre berufliche Zukunft sind. Wir sind aber gleichzeitig auch empört, zeigt doch mit dem Insolvenzantrag des Johanniter-Krankenhauses die desolate und fehlgeleitete Politik des SPD-geführten Bundesgesundheitsministeriums unter Herrn Minister Lauterbach ihre hässliche Fratze mit katastrophalen Folgen für die Menschen hier im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Wie Hohn klingt die Aussage der Bundestagsabgeordneten Frau Nina Scheer (SPD), wenn Sie fordert, die Klinik in Geesthacht müsse erhalten bleiben – und dann auf die Dringlichkeit der Lauterbach`schen Krankenhausreform hinweist. “Mit der gnadenlosen Weigerung, den Krankenhäusern eine Inflationsausgleichsprämie zu zahlen, trägt der Bundesgesundheitsminister eine gehörige Portion Mitverantwortung für die aktuelle Situation in Geesthacht,” stellt Dr. Gregor Naths, selbst als Arzt im Krankenhaus tätig, fest. Naths erklärt weiter: “Unisono haben Vertreter der Krankenhäuser, medizinische Fachvertreter und sogar die Bundesländer auf die Finanznot der Kliniken hingewiesen und geradezu um eine überbrückende finanzielle Unterstützung gebettelt. Nichts ist passiert!” Dabei hatten Prof. Lauterbach und Frau Scheer noch öffentlichkeitswirksam im November 2023 die Klinik Geesthacht besucht und das sprichwörtliche Blaue vom Himmel versprochen (unser Kommentar zur anschließenden Podiumsdiskussion wurde nun von der Realität eingeholt).
Wir FREIE WÄHLER haben zuvor vor einer Lage wie der jetzt in Geesthacht entstandenen gewarnt. Und wir warnen weiter: Wenn sich an der Politik des Bundesgesundheitsministers nichts ändert, wird die Insolvenz des Krankenhauses Geesthacht nur der erste Schritt eines größeren Sterbens kleinerer Kliniken sein. Aber schaut man sich die geplante Krankenhausreform an, könnte solches durchaus einkalkuliert sein. Auch hierzu haben wir uns bereits geäußert. Torsten Egge, Stlv. Fraktionsvorsitzender, bringt das Problem auf den Punkt: “Gehen wir in Zukunft alle an die ‘Fabrik’ UKSH Lübeck und warten viele, viele Stunden auf die Behandlung?”
Wir FREIE WÄHLER Herzogtum Lauenburg hoffen, dass sich die Situation des Johanniter-Krankenhauses zum Besseren wendet. Das Johanniter-Krankenhaus muss als Grund- und Regelversorger mit Akut- und Notfallversorgung erhalten bleiben! Auch und gerade die Geburtshilfe ist im Kreis unverzichtbar! Es ist schwer erträglich sich vorzustellen, dass die Bürgerinnen und Bürger des Südkreises in Zukunft längere Anfahrtswege und Wartezeiten in kreis- oder gar bundeslandfremde Kliniken auf sich nehmen müssten, wenn Geesthacht als Akutversorger ausfiele. Wir fordern die Kolleginnen und Kollegen der Kreispolitik auf, sich eindeutig zum Fortbestand des Johanniter-Krankenhaus und auch des DRK-Krankenhauses in Ratzeburg zu bekennen! Und auch der Kreis selbst sollte einmal in sich gehen, ob seine Entscheidung, nur noch Notärztinnen und Notärzte von Großkliniken einzusetzen, dem Erhalt der kreiseigenen Krankenhäuser zweckdienlich sein kann.