+++Hausarztmangel im Südkreis – FREIE WÄHLER fordern tiefgreifende Reformen+++
Die desolate Lage der hausärztlichen Versorgung im Raum Geesthacht
Zwei Geesthachter Hausärzte planen ab Juni ihren wohlverdienten Ruhestand anzutreten – und 2600 Geesthachterinnen und Geesthachter stehen plötzlich ohne Hausarzt oder Hausärztin da. So die Meldungen in der Lokalpresse, und so auch das Thema in einer Sitzung des Geesthachter Sozialausschusses. Bei im Bereich Südlauenburg sowieso schon unbesetzten elf Hausarztsitzen (davon fünf in Geesthacht) laut Kassenärztlicher Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) wird es für die betroffenen Patientinnen und Patienten fast unmöglich werden, einen neuen Hausarzt zu finden. Denn die noch praktizierenden sind jetzt schon massiv überlastet und haben oft einen Aufnahmestopp für Neupatienten erlassen.
Nun spitzt sich eine lange absehbare Krise der ambulanten ärztlichen Versorgung massiv zu. Die Leidtragenden sind die Patientinnen und Patienten, Schuld haben aber die Politik, die Kostenträger aka Krankenkassen und auch die sog. ärztliche Selbstverwaltung in Form der KVSH. Jahrzehnte der Unterfinanzierung fordern ihren Tribut im Gesundheitssystem. Der Patient steht schon lange nicht mehr im Vordergrund.
Warum denn sollten sich junge Ärztinnen und Ärzte noch wirtschaftlich eigenverantwortlich in eigener Praxis niederlassen? Mit einem enormen Kostendruck auf ihren Schultern, des ständig drohenden Damoklesschwertes eines Regresses sprich: der Rückforderung hunderttausender Euro durch die Krankenkassen? Mit einer Bürokratie, die ihresgleichen sucht (alleine die Checkliste zur Niederlassung der KVSH beinhaltet 32 Punkte!)? Mit einer Selbstverwaltung in Form der KVSH, die nach Aussagen von Ärztinnen und Ärzten nur noch ein verlängerter Arm der Krankenkassen sei, dabei aber viel Geld verschlingt? Mit einer Arbeitszeit von 60 oder gar 80 Stunden die Woche? Niemand kann den jungen Ärztinnen und Ärzten verdenken, wenn sie unter solchen Umständen die Niederlassung scheuen wie der Teufel das Weihwasser!
Lösungsmöglichkeiten?
Kurzfristige Lösungen wird es leider nicht geben, dafür ist die Situation zu komplex. Aus Sicht von uns FREIEN WÄHLERN können und müssen jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Wir FREIE WÄHLER Herzogtum Lauenburg stellen uns folgende Punkte für die Stärkung der ambulanten medizinischen Versorgung vor:
Viele Veränderungen und Reformen erfordern die Landes- oder Bundespolitik, den Städten und Gemeinden oder auch dem Kreis sind hier leider nur geringe Einflussmöglichkeiten an die Hand gegeben. Wenn aber alle Betroffenen in dieser Sache Druck machen, werden auch Landes- und Bundespolitik umdenken müssen! Wir FREIE WÄHLER sind dazu bereit!